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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 59

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Die deutschen Landschaften und Stämme. 59 winklig die Wege, die von Italien über die Alpen nach Mittel- und Norddeutschland führen. Daraus erklärt sich sowohl das hohe Alter der Kultur in diesem Lande als auch die Tatsache, daß es durch alle Zeitalter der deutschen Geschichte der Schauplatz großer historischer Ereig- nisse war. (Römerherrschaft, Völkerwanderung, Ungarneinfälle — 955 Schlacht auf dem Lechfeld — Kreuzzüge, Blütezeit der Reichsstädte Ulm, Augsburg, Regens- bürg. Zur Zeit des politischen Verfalls Deutschlands wird die Hochebene der Tum- melplatz fremder Kriegsvölker, so im Dreißigjährigen Krieg, im Spanischen und im Osterreichischen Erbfolgekrieg und zuletzt in der napoleonischen Zeit.) Der Volksstamm der Bayern. Die Natur der Alpen und ihres Vorlands hat dem Stammescharakter der Bayern seine Hauptzüge aufgedrückt. Ein kraftvolles, etwas derbes Wesen paart sich mit Einfachheit der Sitten, zähem Festhalten am Hergebrachten, mit Offenheit und Treue, mit Tapferkeit und Unverzagtheit. Mit der Freude an der Landwirtschaft verbindet der Bayer Neigung und Geschick zu künstlerischer Betätigung. Im alpinen Hausbau, in der malerischen Volkstracht und in der Liebe zu Gesang und Tanz (Volksschauspiele), die er mit allen Gebirgs- Völkern teilt, offenbart sich sein Sinn für das Schöne. Auf diese Naturanlage des bayerischen Volksstammes gründet sich auch die traditionelle Kunstpflege der baye- rischen Fürsten sowie der Ruhm Münchens als Kunststadt.. 5. I)ie Deutschen Alpen. Die Deutschen Alpen umfassen die n. Ketten der Kalkalpen zwischen Boden- see und Salzach:dieallgäueralpen zwischen Bodensee und Lech, die B a y e - rischen Alpen zwischen Lech und Inn und die Salzburger Alpen zwischen Inn und Salzach. Sie ragen in schroffen Wänden und kühnen Gipfeln von 1700 m bis 3000 m auf und bilden die natürliche Scheidewand Deutschlands gegen Österreich. Die Allgäuer Alpen sind der Hauptsitz der bayerischen Rinderzucht und Milchgewin- nung, während in den Bayerischen und Salzburger Alpen die Haupterwerbsquelle die Waldwirtschaft, also Holzgewinnung und Holzverarbeitung, bildet. Wichtigkeit haben ferner noch die Salzlager von Berchtesgaden. Dank ihrer Naturschönheiten sind die deutschen Alpengebiete auch ein Hauptziel der Touristen. Zu den besuchtesten Sommerfrifchorten zählen Oberstdorf in den Allgäuer Alpen, Garmisch und Partenkirchen in den Bayerischen Alpen und Berchtesgaden und Reichen- hall in den Salzburger Alpen. Bedeutung der Alpen für Südbayern. Wiewohl der Anteil des Reichs an den Alpen gering ist, haben sie doch große Wichtigkeit für die angrenzenden Ge- biete. Sie sind die Quellstätten zahlreicher Flüsse (welcher?); sie beeinflussen sehr wesentlich das Klima des s. Bayern, indem sie die warmen Südwinde abhalten; endlich geht ein großer Teil des deutschen Verkehrs über die Bayerischen Alpen nach Italien. Der wichtigste Verkehrsweg ist die Brennerbahn, die durch die Linie Mün- chen—innsbruck erreicht wird und ein Teil der wichtigen Nord-Südexpreßlinie Berlin—rom ist. Nach Innsbruck führt vom Bodensee die Arlbergbahn. Eine dritte wichtige Alpenbahn ist die Linie München—salzburg, die durch die Tauern- bahn Anschluß nach Kärnten und dem Mittelmeer erhält. Die deutschen Alpen sind also ein hervorragendes Durchgangsgebiet des Verkehrs.

2. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 102

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
102 Mathematische Erdkunde. 4. Von jetzt an nimmt die Erleuchtung des Mondes, der sich der Sonne wieder nähert, in demselben Verhältnis ab, in welchem sie vorher zugenommen; nach 22 Tagen 3 Stunden sehen wir die linke Hälfte seiner uns zugekehrten Scheibe erleuchtet: wir haben das letzte Viertel, das in der zweiten Hälfte der Nacht scheint. Die Lichtgestalt des Mondes wird nun immer kleiner, und nach 29*4 Tagen erreicht er wieder die Phase des Neumonds, um den Lauf von neuem zu beginnen. Da die Mondphasen von der Stellung des Mondes zur Sonne abhängen, so währt die Zeit von einem Neumond zum andern nicht 27%, sondern 29}/2 Tage; denn während der Mond sich um die Erde dreht, ist diese auf ihrer Bahn fortgeschritten, und der Mond braucht über zwei Tage, um dieselbe Stellung zur Sonne wieder ein- zunehmen, wie zu Beginn seiner Revolution. Sonnen- und Mondftnsternisse. a) Sonnenfinsternisse. Es sei in nebenstehender Figur 8 die Sonne, M der Mond und E die Erde. Die drei Weltkörper stehen in gerader Richtung zueinander, und zwar befindet sich der Mond zwischen Sonne und Erde. Sein Schatten erreicht die Erde. Die Erdbewohner in der Gegend um b trifft der Kern- schatten des Mondes, d. i. der vollständig unbeleuchtete Raum; ihnen erscheint die ganze Sonnenscheibe von dem Mond verdeckt; man sagt darum: es findet dort eine totale Sonnenfinsternis statt. Die Gegend um a und c trifft der Halbschatten des Mondes, d. h. den dortigen Bewohnern ist nur ein Teil der Sonne durch den Mond verdeckt. Die Sonnenfinsternis um a und c nennt man darum eine partiale^). Zuweilen steht der Mond so weit von der Erde ab, daß nicht einmal die Spitze seines Schattens die Erde erreicht. Denkt man sich in diesem Fall die Achse des Mond- schattens in gerader Richtung bis zur Erde verlän- gert, so wird den Bewohnern des Ortes, in wel- chem die verlängerte Achse die Erde trifft, die Sonnenscheibe gerade in der Mitte verfinstert er- scheinen, so daß die Peripherien der Mond- und Sonnenscheibe konzentrische Kreise bilden. Der nicht verfinsterte Sonnenrand leuchtet in Form eines Kreisrings. Eine derartige Sonnenfinsternis nennt man daher eine ringförmige. Da der Mond bei einer Sonnenfinsternis immer in gerader Richtung zwischen Erde und Sonne stehen muß, so kann eine Sonnenfinsternis nur zur Zeit des Neumonds eintreten. b) Mondfinsternisse. Die Erde steht zwischen Sonne und Mond. Der Mond taucht zuerst in den Halbschatten der Erde; die dadurch bewirkte Schwächung des Lichts wird aber kaum bemerkt, und man rechnet dies deshalb nicht als Mondfinsternis. Sie be- ginnt erst, wenn der Kernschatten erreicht ist. Im allgemeinen ') Partial ü. lat. pars = Teil. Mond- und Erd-Kernschatten haben die Gestalt eines Kegels, weil Mond und Erde Kugeln bilden, welche kleiner sind als der leuchtende Körper.

3. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 104

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
104 Mathematische Erdkunde. sich der Mond in ihr in seiner jetzigen Entfernung um die Erde drehen, und er bliebe noch immer weit von der Sonnenoberfläche entfernt. Ihre Entfernung von der Erde beträgt 149 Mill. km. Denken wir uns die Sonne als eine Kugel mit einem Durchmesser von 13,85 m (Höhe eines ziemlich hohen Hauses), dann müßten wir uns die Erde in einer Entfer- mtng von 1,5 km (eine Viertelstunde Weges) als eine Kugel von 12,7 cm (Kegelkugel) sich um die Sonne drehend und den Mond in einer Entfernung von 3,85 m als eine kleine Kugel von 3,5 cm Durchmesser (kleine Spielkugel der Kinder) sich um die Erde drehend denken. Tie entsprechenden Entfernungen der übrigen Platteten von der Sonne wären: Acerkur 0,6 km, Venus 1,1km, Mars 2,3 km, Jupiter 7,7 km, Sa- turn 14,2 km, Uranus 28,5 km und Neptun 44,7 km. (Vergegenwärtige dir diese Entfernungen in beiner Heimat!) Der nächste Fixstertt, der 4,5 Lichtjahre (So?me: 8 Minuten) von der Erde entfernt ist, müßte dann bei derselben Verkürzung in einer Entfernung von 389 236 km — ungefähr der Entfernung des Mondes von der Erde gesucht werden. > Über die physische Beschaffenheit der Sonne wissen wir, daß sie ein im Zustand höchster Glut befindlicher Körper ist. Ihrer stofflichen Zusammensetzung nach gleicht sie, wie uns die Spektralanalyse zeigt, größtenteils der Erde. Die Sonnenflecken sind wahrscheinlich Abkühlungsprodukte. — Aus der Bewegung der Sonnenflecken hat mein die Rotation der Sonne zu 25 Tagen bestimmt. 2. Die Planeten erhalten Licht und Wärme von der Sonne und bewegen sich in elliptischen Bahnen um dieselbe. — Tie größte Entfernung von der Sonne kommt dem Neptun zu; sie ist 30 mal größer als die der Erde. Ter Sonne am nächsten befindet sich unter den großen Planeten Merkur. — Die Rotation von Erde und Mars beträgt annähernd 24 Stunden. Die Umdrehuug des Jupiter und Saturn vollzieht sich in etwa 10 Stuuden. Die Dauer der Revolution nimmt zu mit der Entsernuug von der Sonne. Merkur braucht 88 Tage, Neptuit 168 Jahre. Die Größe der Planeten ist sehr verschieden. Außerordentlich klein sind die Asteroiden; weit übertreffen dagegen unsere Erde die vier äußeren Planeten, be- sonders Jupiter und Saturn. — Mehrere der Planeten werden von Monden begleitet. So hat die Erde 1, der Mars 2, Jupiter 7, Saturn 10, Uranus 4 und Neptun 1 Mond. Saturn ist anßerdem noch durch drei Ringe ausgezeichnet. 3. Die Kometen sind gasartige Körper mit einem dichtem Kern. Auch be- sitzen die meisten von ihnen einen Schweis, der ost von ungeheurer Länge ist. Ihre Bahnen sind sehr langgestreckte Ellipsen oder Parabeln. 4. Die Meteoriten sind kleine planetarische Körperchen, die entweder ver- einzelt oder in Scharen vereinigt die Sonne umkreisen und der Erde öfter so nahe kommen, daß sie durch die Atmosphäre hindurchgehu und sich durch die Reibung an der Lust entzündet!. Erst dadurch werden sie uns sichtbar, und man nennt sie dann Sternschnuppen. Hier und da werden die Meteore von der Erde so stark an- gezogen, daß sie auf ihre Oberfläche herniederfallen (Meteorsteine). Besonders viele Sternschnuppen sieht man jedes Jahr vom 8.—12. August und vom 11.—14. November. — Ihre Zusammensetzung ist im wesentlichen diejenige irdischer Körper. Nach den neuern Forschungen sind die Meteore Überreste von Kometen.

4. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 31

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Hafen Schiffahrtsanlagen wurden nach der Gründung des Reichs mit einem Aufwand von 400 Mill. Mark neu geschaffen, jene Londons find teilweise veraltet. Im Jahr kommen und gehen über 15 000 Seeschiffe und an 18 000 Flußschiffe. Die Haupteinfuhr bilden Kolonialwaren (namentlich Kaffee), Getreide, Häute, Kohlen und Petroleum. England, Nordamerika, Brasilien und Afrika find seine Hauptverkehrsländer.] Linienschiff >, Thüringen". Auch bei der Kriegsmarine haben die letzten Jahre eine außerordentliche Vergrößerung des Schiffskörpers und damit eine viel stärkere Bewaffnung und größere Geschwindigkeit gebracht, als man sie früher kannte. Unser Bild zeigt die „Thüringen", eines unserer neuesten Linienschiffe von 22 800 t, einer Länge von 166,5 m, einer Breite von 28,5 m und einer Tiefe von 3,2 m und einer Geschwindigkeit von 21 Knoten. 3*

5. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 105

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Wirkliche Bewegungen der Himmelskörper. 105 V. Die Fixsterne. Fixsterne sind solche Sterne, die mit eigenem Licht leuchten und ihre gegen- seitige Stellung nicht merklich ändern. Im wesentlichen gleichen sie also unserer Sonne. — Viele Fixsterne ändern periodisch ihre Helligkeit. In mehreren Fällen wurde als Grund des Lichtwechsels das Dazwischentreten eines relativ dunklen Be- gleiters erkannt. — Manche der am Himmel wahrzunehmenden Nebelflecke lösen sich bei Anwendung des Fernrohrs in unzählige Fixsterne aus. Eine solche Stern- ansammluug ist auch das ungefähr in Form eines größten Kreises mit sehr wech- selnder Breite am Himmelsgewölbe sich hinziehende Lichtgewölk, das unter dem Namen Milchstraße bekannt ist. Andere Nebelflecke und sogar näher gelegene stellen sich selbst bei Anwendung des besten Instruments nicht als Sternanhäufun- gen dar. In solchen Fällen hat man es mit wirklichen Nebelflecken zu tun. Man sieht in ihnen den Stoff, aus welchem durch allmähliche Entwicklung die einzelnen Weltsysteme entstehen. — Die Entfernung der Fixsterne von der Erde ist ungeheuer; schon die Lichtstrahlen des nächsten treffen erst nach 4^ Jahren auf unserer Erde ein. Diese ungeheuren Entfernungen find die Ursachen davon, daß wir am Sternenhimmel niemals die Gegenwart, sondern stets nur die Ver- gangenheit erblicken. Kartenkunde. Darstellung der Erdoberfläche. Die einzige naturgetreue Wiedergabe der Erde ist der Globus. Jede Darstellung der Erdoberfläche in einer Ebene muß die Lagenverhältniffe verzerren, da sich die doppelt gekrümmte Kugeloberfläche nicht abwickeln und in einer Ebene ausbreiten läßt. (Vgl. die Schale eines Apfels!) Eine Karte ist also nur ein annäherungsweise getreues Abbild der Erdoberfläche. Maßstab. Jede Karte gibt das dargestellte Land verkleinert oder verjüngt wieder. Sind zwei Orte in Wirklichkeit 1 kin voneinander entfernt und beträgt ihr Abstand voneinander auf der Karte 1 ein, so ist das Verjüngungsverhältnis 1:100 000 (Generalstabskarte). Der den meisten Karten beigegebene Maßstab drückt also das Verhältnis der Längen auf der Karte zu den wirklichen Längen auf der Erdoberfläche aus. Um das Verhältnis der dargestellten Flächen zur Wirklich- keit zu erhalten (Flächenmaßstab), mnß ich den angegebenen Maßstab zum Quadrat erheben^). ') Das heute in den meisten Ländern gebräuchliche Längenmaß ist das Meter, das als der zehnmillionste Teil eines Meridianquadranten gilt. Zur Angabe von größeren Entfernungen verwendet man jedoch noch häufig neben dem km das Meilenmaß. Dabei sind aber zu unterscheiden: 1 Seemeile (Knoten) — 1855 m (= eine Gradminute des Erdmeridians) 1 geographische Meile = 7420 m (= vier Gradminuten) 1 englische Meile — 1609 m 1 preußische Meile = 7532 m. .Ein Fußgänger legt durchschnittlich in der Stunde 5 km zurück, Eilzüge fahren 70—90 km, die schnellsten Ozeandampfer durchschnittlich 24 kn — 44,5 km, die schnellsten Torpedoboote 36 kn = 66,8 km. Ziti: Angabe von Flächenmaßen dient meist Quadratkilometer oder Quadratmeile.

6. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 106

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
106 Kartenkunde. Arten der Karten. Nach dem verwandten Maßstab, der sich nach dem Zweck der Karte richtet, unterscheidet man: 1. Plankarten (Katasterkarten) im Maßstab 1:500 bis 1:10 000. Sie stellen ganz kleine Teile der Erdoberfläche zu technischen und anderen Zwecken dar. Bei der Kleinheit des dargestellten Gebiets macht sich die Wölbung der Erdoberfläche noch nicht bemerkbar. 2. Spezialkarten im Maßstab 1:10 000 bis 1: 200 000. Die gebräuchlichsten Maßstäbe, in denen z. B. auch die Karten des Deutschen Reiches vom Großen General- stab angelegt werden, sind 1:25 000 (die sog. Meßtischblätter, auf denen 4 ein einem km der Wirklichkeit entsprechen) und 1:100 000 (die sog. Generalstabskarten, 1 cm — 1 km)1). Auch in diesen Maßstäben ist die Abweichung der Ebene von der Kugelgestalt der Erde sehr gering. 3. Übersichtskarten in kleineren Maßstäben. Die wichtigsten Projektionsarten. Projektion. Um einen größeren Teil der Erdoberfläche darzustellen, muß man die Punkte der gewölbten Erdoberfläche, so gut es geht, in eine Ebene übertragen. Meistens geschieht das in der Weise, daß man die Zeichnung der Kugeloberfläche auf den Mantel eines sich der Kugel möglichst anschmiegenden Körpers überträgt (projiziert) und dann den Mantel abwickelt und in der Ebene ausbreitet. Die zylindrischen Projektionen. Als solchen sich der Kugel anschmiegenden Körper verwendet man Zunächst den Zylinder. Es sei Apa' die halbe Erd- kugel, Aa' der Äquator, P der Pol, 0 der Mittelpunkt der Erde und Aa' Ii H', eine Zylinderfläche, die die Halbkugel längs des Äquators beriihrt. Führt man nun von dem im Erdmittelpunkt 0 gedachten Auge Sehstrahlen nach mehreren Punkten der Erdoberfläche: b, c usw., so treffen sie verlängert die Zylinderfläche; die entste- henden Schnittpunkte B, C usw. bilden dann die zylindrischen Projektionen von l), e usw. Denkt man sich nun die Zylin- dersläche abgewickelt, so erscheinen Äquator und Parallelkreise, ebenso aber auch die Meridiane als gerade Linien. Das Grad- netz einer zylindrischen Projektion besteht also aus einem System von sich recht- Fig. i. ') Die entsprechenden Karten können zu Schulzwecken jederzeit billig vom Großen General- stab (Abteilung für Landesvermessung) in Berlin bezogen werden.

7. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 113

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Geländedarstellung. 113 wieder, wie auf den Generalstabskarten 1:100000. Häufig werden auch beide Methoden der Darstellung miteinander verbunden (S. Atlas und I S. 9). In farbiger Darstellung Pflegt man die Gewässer blau, das Tiefland bis zu 200 m grün und die höheren Erhebungen in immer dunkler werdenden braunen Farbentönen zu kennzeichnen. Über die Schneegrenze aufragende Gipfel werden meist weiß dargestellt. Reliefkarten. Am deutlichsten geben die sogenannten Reliefkarten, auf denen die Bodenunebenheiten in Pappe, Lehm oder Gips plastisch dargestellt werden, die wirklichen Verhaltnisse wieder. Doch muß bei allen Reliefkarten eine Überhöhung eintreten, d. h. der Maßstab für die Höhenunterschiede wird größer gewählt, als der der Karte, da sonst auch bedeutende Höhenunterschiede nur wenige Millimeter ausmachten.

8. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 44

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
44 Die deutsche Katscrzeil 919—1250. rung und leiteten die Erziehung Heinrichs; unter ihnen gewann bald größeren Einfluß als Anno der Erzbischof Adalbert von Bremen, der nicht minder ehrgeizig war, aber durch sein glänzendes und gewandtes Auftreten und dadurch, daß er ihm größere Freiheit gestattete, den jungen König ganz für sich einnahm. Freilich Ware für den leidenschaftlichen Jüngling ein strengerer Erzieher besser gewesen. Heinrichs § 47, Heinrich Iv. und die Sachsen. Mit fünfzehn Jahren trat richkei!. Heinrich die Regierung an. Er war nach den Schilderungen der Geschichtschreiber seiner Zeit ein hochbegabter Fürst, der schnell auffaßte und sich schnell entschloß, von stolzem Wesen, an Kühnheit und Tapferkeit hervorragend, dazu von hohem Wuchs und gebietendem Blick. Andrerseits war er maßlos in seinen Entwürfen und von gewaltigem Ehrgeiz; erst durch viele Leiden und harte Erfahrungen lernte er die in ihm wohnende Leidenschaft zügeln. Er gedachte die königliche Gewalt zu einer gewaltigen Höhe zu erheben. Darunter mußte zunächst der Stamm der Sachsen leiden. Denn in den Harz-landschasten pflegte Heinrich seine Residenz zu nehmen, und die Kosten seines Haushalts lasteten auf den Umwohnern; dazu entstand dort eine Reihe königlicher Burgen, deren Besatzungen sich mancherlei Übergriffe erlaubten. Man glaubte, der König wolle das sächsische Herzogtum, das in der Hand des Geschlechts der Billuuger lag, beseitigen. So erfaßte Adel und Bauern-m@achfenbcr fw* gleiche Erbitterung ; sie fanden ein Haupt in dem sächsischen Grafen Otto von Nordheim, einem ebenso tüchtigen Feldherrn wie klugen Staatsmann. 1073 brach der Aufstand aus; das sächsische Aufgebot, das gegen die Wenden hatte ziehen sollen, erschien statt dessen vor der Harzburg bei Goslar und belagerte sie. Nächtlicherweile entfloh der König über das Gebirge und begab sich an den Rhein. Heinrichs Lage wurde dadurch noch schlimmer, daß auch die süddeutschen Herzöge, Welf von Bayern und Rudolf von Schwaben, unter dem Vorwand, der König habe Mörder gegen sie gedungen, von ihm abfielen. Da Henrich?in fand er Hilfe bei der Bürgerschaft der Stadt Worms. Aber obwohl es ihm gelang, ein Heer aufzustellen, war er doch nicht stark genug, den Sachsen im Felde zu begegnen; vielmehr schloß er mit ihnen einen Vertrag und gab seine Zustimmung dazu, daß die von ihm errichteten Burgen niedergerissen würden. Dies geschah. Auch die Harzburg wurde zerstört, wobei sogar die Burgkapelle und die dort befindlichen Gräber nicht geschont wurden. Über diese Verletzung des Heiligen aber entstand in Deutschland ein allgemeiner, gewaltiger Unwille. Heinrich vermochte ein neues Heer zusammenzubringen, bei dem auch die süddeutschen Herzöge nicht fehlten. Nun-

9. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 7

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Germanen. 7 heutigen Hessen, die Cherusker an der mittleren Weser, die Hermunduren in Thüringen, die Langobarden an der unteren Elbe, die Semnonen in der Mark Brandenburg, die Markomannen in Böhmen, die Goten an der unteren Weichsel zu nennen. Die Völkerschaften zerfielen in Gaue. Nur einige östliche Stämme wurden von Königen beherrscht. Bei den übrigen stand der Volksversammlung, die bei Neu- oder Vollmond zusammentrat, und an der alle freien Männer in Waffen teilnahmen, das Recht zu, über Krieg und Frieden und andere allgemeine Angelegenheiten zu beschließen. Hier wurden auch die Herzöge gewählt, die im Kriege den Oberbefehl führten; hier die Häuptlinge, welche die wehrfähige Mannschaft des Gaus im Kampfe befehligten und die Gauversammlungen, wo man Recht sprach, leiteten. Kampferprobten und berühmten Häuptlingen schlossen sich gern jüngere Leute an; sie wurden ihre Genossen im Kriege wie im Frieden, beim Gelage wie im Ernst der Schlacht, ein Gefolge, das von dem Gesolgsherrn seinen Unterhalt und Geschenke aus seinem „Hort", d. h. Schatz, erhielt, dafür ihm aber durch einen Eid zur Treue bis in den Tod verpflichtet war. Es gab drei Stände, den Adel, die Freien und die Unfreien.stände. Dem Adel gehörten meist die Häuptlinge an. Die unfreien Sklaven waren wohl meist Kriegsgefangene oder deren Nachkommen; sie erhielten von ihren Herren ein Stück Land zum Bebauen, von dem sie ihnen einen Zins zu leisten hatten. Die Germanen waren damals ein Volk von Krieaern. Arbeit, Voiks- o ' charakter. insbesondere die Bestellung des Ackers, hielten sie für ihrer unwürdig und überließen sie den Frauen und Sklaven. Wenn sie nicht zum Kampfe oder zur Jagd auszogen, gaben sie sich gern träger Muße hin; ihre Neigung zum Nichtstun, zur Unmäßigkeil beim Gelage, zum Würfelspiel fiel den römischen Beobachtern auf. Zu ihren vornehmsten Tugenden gehörten die kriegerischen Eigenschaften der Tapferkeit und Todesverachtung, dazu die Treue, die der Gefolgsmann dem Gesolgsherrn, der Geschlechtsgenosse dem Geschlechtsgenossen erwies. Sie legte dem einzelnen die Pflicht der Blutrache auf, d. h. die Pflicht, die Ermordung eines Angehörigen durch den Tod des Mörders oder eines seiner Verwandten zu rächen, falls er den Frevel nicht durch Erlegung des „Wergeldes", einer in Rindern bestehenden Buße, gesühnt hatte. Neben der Treue feiern die römischen Schriftsteller besonders die derben, aber einfachen und unverdorbenen Sitten der Germanen und ihr inniges Familienleben. Zwar blieb die Frau ihr Leben lang in der Me Frauen.

10. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 46

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
46 Die deutsche Kaiserzeit 919—1250. Da faßte dieser einen raschen Entschluß, um des einen seiner Gegner ledig zu werden; er überwand sich soweit, vor der Kirche sich zu demütigen, um den Fürsten jeden Vorwand zum Abfall zu benehmen. Im Winter begab er sich, von seiner treuen Gemahlin Bertha begleitet, über die Westalpen nach Oberitalien. Der Papst, der sich bereits auf der Reise nach Deutsch* Heinrich in land befand, eilte erschreckt nach der Burg Canossa, die seiner Freundin, Januar' der Markgräfin Mathilde von Tuscien, gehörte. Dorthin kam auch 1077' Heinrich, nicht als Angreifer, sondern um barfuß und im Büßergewande die Vergebung der Kirche zu erflehen, und erreichte so, daß ihn der Papst vom Banne löste und ihm das Abendmahl reichte. Rudvlf von Trotzdem wählten die Fürsten einen Gegenkönig, Rudolf von Schwaben, dieser erhielt bald den Beistand Gregors Vii., der Heinrich von neuem mit dem Banne belegte. Zwischen Rudolf und Heinrich, der nach Deutschland zurückgekehrt war, entstand ein Bürgerkrieg. Der bedeutendste Führer der Aufständischen war Otto von Nord heim. Heinrich dagegen fand eine kräftige Stütze an Friedrich von Hohenstaufen, dem Stammvater dieses Geschlechts, dem er auch das Herzogtum Schwaben verlieh und später seine Tochter zur Gattin gab. Der Krieg wurde im Jahre 1080 durch die Schlacht bei Hohenmölsen in der Gegend von Merseburg entschieden; dort siegten zwar die Aufständischen; aber Rudolf verlor im Kampfe die rechte Hand und starb. Nach dem Tode des Gegenkönigs vermochte sich Heinrich gegen den Papst zu wenden und nach Italien zu ziehen. Nach wechselvollen Kämpfen Heinrichs gelang es ihm, in Rom einzudringen und sich von einem Gegeupapst die Römerzug. ^ai|er{rone aufs Haupt setzen zu lassen. Gregor fand indessen eine Zuflucht in der Engelsburg, in der er belagert wurde. Nach Heinrichs Abzug befreite ihn der Normannenherzog Robert Guiskard, d. h. der Schlaue, der Eroberer und Beherrscher Unteritaliens, der ebenso wie die Päpste in den deutschen Königen seine Gegner sah und darum ihr natürlicher Verbün-Tod deter war. Er führte Gregor nach Salerno, wo dieser im Jahre 1085 Gregors Vii. ^ ätzten Worte waren: „Ich habe die Gerechtigkeit geliebt und das Unrecht gehaßt, darum sterbe ich in der Verbannung." § 49. Heinrich Iv. und seine Söhne. Auch ferner aber hat es Kaiser Heinrich nicht an Gegnern gefehlt. Ein großer Teil des hohen Adels war lange unversöhnlich. Nicht minder war es die Kirche, die wenige Jahre nach Gregors Tode unter dem klugen und gewandten Papste Urban Ii. einen gewaltigen Aufschwung ihrer Macht erlebte; denn in jene Zeiten fällt der erste Kreuzzug, den die abendländische Christenheit in ungeheurer religiöser Begeisterung zur Eroberung des heiligen Landes unternahm
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